​​​​​​​Kinder- und Jugendfußball im Warburger Sportverein e.V.

Kinder- und Jugendfußball im Warburger Sportverein e.V.

 

Kinder- und Jugendfußball ist kein „Erwachsenenfußballtraining light“! Er ist vielmehr ein „Aus-bildungsweg Fußball“, ein konzeptioneller und methodischer Stufenprozess, der die soziale Ent-wicklung der Kinder zum Jugendlichen bis zum jungen Erwachsenen begleitet und in Teilen prägt. Eine altersgerechte fußballerische Ausbildung, bei der die einzelnen Ausbildungsschritte in den verschiedenen Altersklassen klar vorgegeben sind und ineinandergreifen, stehen bei uns im Vorder- grund. Wir greifen dabei auf das DFB-Trainingsangebot zurück.

Wichtig ist uns auch die Persönlichkeitsentwicklung von Spieler*innen und das Vermitteln von Werten in Sport und Gesellschaft.

 

Unsere Kern-Ziele:
 

Techniken: Wir konzentrieren uns auf Entwicklung von Basistechniken (Ballkontrolle, Dribbling, Passspiel). Am Ende der fußballerischen Ausbildung wollen wir Spielsituationen auf engstem Raum und unter Zeit- und Gegnerdruck durch variable Techniken lösen können.

Fitness: Wir arbeiten an fußballspezifischer Fitness, ab der D-Jugend auch an der Athletik, denn dies ist die Basis für die fußballerische Qualität!

Werte festlegen und leben: DFB TeamUp! in der Mannschaftsbildung.

 

Trainings- und Spielentwicklung nach Altersklassen:

Mit unseren G-Junioren*innen (4 bis 6 Jahre / „Minikicker“) haben wir die erste Berührungs-möglichkeit mit Vereinsfußball. Hier gilt es für die Trainer durch spielerische Trainings- und Spiel-formen die Kinder an das Sportgerät „Ball“ zu gewöhnen. Mit vielen Spielen wird Spaß am Fußball entwickelt. Sie sind noch stark elternorientiert, die sie am Rand des Trainingsplatz brauchen.

 

Die F-Junioren*innen (7 bis 9 Jahre) sind im Einstiegsalter. Sie machen teilweise ihre ersten Schritte im Fußball, erleben erste zielgerichtete altersgerechte Trainings- und Spielformen. Es kommen immer wieder Kinder hinzu, die der Trainer im Team integrieren muss. Der erste Kontakt mit dem Fußball entscheidet oft darüber, ob sie „dabei sein“ wollen. Sie haben große Lust am Wett-eifer, haben hohe Bewegungs- und Spielfreude, aber noch ein geringes Konzentrationsvermögen, sind stark trainerorientiert, haben geringes Selbstbewusstsein und hohe Sensibilität, sind sehr Ich-orientiert. Brauchen noch den Bezug zu Mama, Papa oder Oma am Trainingsplatz.

Am Ende der Altersklasse sollten wir Spieler/innen haben, die ...

  •             l Ballan- und -mitnahme geübt sind und einfach Spaß haben mit dem Ball zu spielen,
  •             l  die ersten Lösungen zu suchen bei hohen und hüpfenden Bällen,
  •             l  den Kopfball in einfachen Situationen einsetzen,
  •             l  den Ball mit beiden Füßen versuchen zu spielen
  •             l beginnen, den Körpereinsatz im erlaubten Rahmen ohne Foulspiel aktiv und dynamisch einzusetzen
  •             l einfaches Passspiel mit dem Innenfuß spielen können,
  •             l die Taktik für das kleine Feld kennen und umsetzen
  •             l sich sozialverträglich im sozialen Umfeld „Mannschaft“ bewegen.

 

Bei E-Junioren*innen (9 bis 11 Jahre) wird es In ihrem Team spannend: E-Junioren*innen haben den Spaß am Fußball gefunden und sind neugierig auf alles, was jetzt auf sie zukommt! Der Trainer ist gefragt, dieses Interesse aufzugreifen und spielerisch mit altersgemäßen Inhalten zu füllen. Dabei steht die Vermittlung der fußballerischen Grundlagen im Mittelpunkt. Gezielte Trainings-formen und -spiele führen zu erfolgreichen Spielzügen durch Erlernen von Abläufen in Abwehr zum Angriff. Zudem sollte der Freude am gegenseitigen Messen mit vielfältigen Wettbewerben Rechnung getragen werden. Mama und Papa sind jetzt nur noch wichtig, weil sie das „Können“ der Schutzbefohlenen sehen sollen.

Am Ende der Altersklasse E sollten wir Spieler*innen haben, die ...

  •             l Ballan- und -mitnahme auf gutem Niveau besitzen und Spaß am Spiel mit dem Ball haben,
  •             l  für den hohen und hüpfenden Bällen eigene Lösungen haben,
  •             l  den Kopfball in einfachen Situationen einsetzen,
  •             l  den Ball mit beiden Füßen spielen
  •             l verbesserte Dynamik im Spiel zeigen,
  •             l gute konditionelle und erste athletische Grundlagen für das größere Spielfeld besitzen
  •             l das Passspiel mit dem Innenfuß überwiegend flach umsetzen,
  •             l die ersten Kenntnisse über Passvarianten besitzen,
  •             l die Taktikgrundlagen für den Wechsel auf das größere Spielfeld haben,
  •             l sich Sozialverträglichkeit im sozialen Umfeld „Mannschaft“ leben.

Pädagogische Ziele
 

  •            l Ganzheitliche Ausbildung von Körper, Geist und Seele!
  •            l Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls: Ich kann es!
  •            l Verantwortungsbewusstsein für sich selbst und andere: Ich kümmere mich!
  •            l Kommunikative Kompetenz: Ich höre zu und spreche für mich selbst!

 

Bei den D-Junioren/innen (11 bis 13 Jahre) sprechen wir vom Beginn des goldenen Lern-zeitalter. Die Merkmale für diese Altersgruppe sind das Bewegungskönnen, womit die körperliche und psychische Ausgeglichenheit, gutes Koordinationsvermögen, Beginn der Muskulaturaus-prägung, gutes Anpassungsvermögen an körperliche Anforderungen und eine große Bewegungs- und Spielfreude gemeint sind. Man spricht auch von der Phase des motorischen Lernalters! Zudem werden Werte nach dem neuen DFB-Konzept TeamUp! „Wertebildung im Jugendfußball* – Werte gemeinsam leben, eingeführt. Es wird ein Werte-Plakat mit der Mannschaft erarbeitet, was die Saison über gelebt werden soll, was auch für den Trainer gilt.

 

Am Ende der Altersklasse sollten wir Spieler*innen die ...

  •             l Ballan- und mitnahme verinnerlicht haben,
  •             l überwiegend das Passspiel mit dem Innenfuß flach umsetzen,
  •             l dabei die Anschlussaktion nach Spielsituation suchen und auch
  •             l das Spiel ohne Ball anfangen umzusetzen,
  •             l beginnen, den Körpereinsatz im erlaubten Rahmen ohne Foulspiel aktiv und dynamisch einzusetzenl
                die spieltaktischen Anforderungen ihrer Altersklasse verstanden haben (defensiv das Doppeln,
                Einstieg in die Dreierkette beim 3-4-1,
                im Ballbesitz des Spiels „breit“ machen und Räume schaffen),
  •             l koordinativen und athletischen Voraussetzungen für das Spiel auf dem  
                ganzen Platz (ab C-Junioren/innen) besitzen,
  •             l ihre altersbedingten Veränderungen sozialverträglich im sozialen Umfeld

„Mannschaft“ (TeamUp!) bewältigen.

 

 

In der Altersklasse der C-Junioren*innen (13 bis 15 Jahre) spricht man weiter vom goldenen Lernzeitalter, denn in dieser Ausbildungsphase lernt man die die Trainings- und Spiel-Bausteine, die im Seniorenfußball gefordert werden. Diese kann man auf die Bausteine Koordination, Kon-dition, Technik, Taktik und Wertebildung zusammenfassen.

Das Team im Alter der C-Junioren*innen ist nun im „großen Fußball“ angekommen! Erstmals wird mit 11 gegen 11 auf dem Großfeld gespielt. Doch komplexer wird in diesem Alter nicht nur das Spiel, sondern auch der Umgang mit den Jugendlichen. Die Pubertät ist im vollen Gange, was vom Trainer ein großes Fingerspitzengefühl im Umgang mit seinen Schützlingen fordert.

Merkmale sind der Eintritt in die pubertäre Phase zunächst das Höhenwachstum,dabei weisen Schübe unharmonische Körperproportionen auf, dabei wirken Spieler*innen wegen dieser körperlichen Unausgewogenheit häufig etwas staksig und ungelenk, zeigen aber auch stark verbesserte Kraft- und Schnelligkeitseigenschaften. Hier gilt es die Leistungen zu stabilisieren und individuell zu fördern!

Ein Werteplakat nach DFB-TeamUp! wird auch hier erstellt und nach den selbstaufgestellten Werten die Saison gelebt.

 

Am Ende der Altersklasse sollten wir Spieler*innen haben, die ...

  •             l dynamische Techniken, mit Tempo und unter Gegnerdruck umsetzen l Individual- und Gruppentaktik
  •             in Offensive und Defensive verinnerlicht haben.
  •             l nur noch wenige bis keine koordinativen Defizite besitzen und eine Verbesserung der
  •             fußballspezifischen Schnelligkeit haben.
  •             l Verantwortung für sich und der Gruppe/Mannschaft, auch neben dem Platz besitzen.
  •             l ein verbessertes Selbstbewusstsein und Leistungsbereitschaft haben. 
  •             l die spieltaktischen Anforderungen ihrer Altersklasse verstanden haben
  •             l Grundlage für das Spiel mit der Viererkette besitzen.
  •             l Wertebasiert nach TeamUp! in der Mannschaft und im Verein zu Hause ist.

 

 

In den letzten Jahren der „Fußballentwicklung“ vor den Senioren*Innen befinden die Spieler*innen in B-Junioren*innen/A-Junioren (15 bis 17 Jahre / 17-19 Jahre). B-Junioren*innen und A-Junioren garantieren als Nachrücker in die Seniorenmannschaften des Vereins die mittelfristige Zukunft der Abteilung Fußball. Umso wichtiger ist es, dass wir gerade für diese Kerngruppe attraktiv sind. Wichtig für A- und B-Junioren*innen ist ein variantenreiches Training, fernab „traditioneller“ Standardabläufen, die viel Spaß machen. Sie sind jetzt junge Erwachsene, die ernst genommen werden wollen.

Ihre Merkmale zeigen sich jetzt bei ihrem Bewegungskönnen, haben ein verbessertes, ausge-prägtes Koordinationsvermögen, weisen durch ausgeprägtes Breitenwachstum ausgeglichene Körperproportionen auf, haben eine stärkere Muskulatur und die liefert einen bedeutenden Kraftzuwachs, der ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Bewegungsdynamik ausübt. Nicht nur die Maximalkraft profitiert davon, sondern ebenfalls die Schnell- und Sprungkraft. Die A-Junioren haben Ihre körperliche Entwicklung nahezu abgeschlossen und haben hervorragende athletische Grundbedingungen, haben Kraftzuwächse und so eine große Bewegungsdynamik. Damit sehen wir in diesen Altersklassen eine hohe physische Trainierbarkeit!

Aber auch in ihren Persönlichkeitsmerkmalen reifen sie zu selbstbewussten und autonomen Persönlichkeiten mit klaren Interessen, Ansichten und Charaktermerkmale heran. Sie haben eine verbesserte Auffassungsgabe und Stabilität gegenüber äußeren Einflüssen, lösen sich verstärkt von Ich-bezogenem-Denken und haben mehr Teaminteressen, ein verändertes und körperliches Sozialbild (Werteprüfung und -änderung) Sie haben aucheine hohe psychische Trainierbarkeit!

 

In allen Altersklassen wollen die Trainer die Trainingsinhalte so übermitteln, dass am Ende der Spaß am Fußball und Sport steht! Dies werteorientiert, sie weiter dem Fußball verbunden bleiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wertebildung im Jugendfußball

DFB-TeamUp!-Konzept

Werte gemeinsam leben

Werte spielen in allen Lebensbereichen eine große Rolle und prägen unseren Umgang miteinander in der Gesellschaft. Wie aber fördert man Werte im Jugendfußball? Darum geht es bei »TeamUp! – Werte ge-meinsam leben«. Die Bertelsmann Stiftung hat das Konzept mit Unterstützung des Fußball- und Leicht-athletik-Verbandes Westfalen (FLVW) entwickelt. Es richtet sich an Trainer von Jugendteams und an Jugendleiter in Fußballvereinen und vermittelt ihnen, wie sie Wertebildung – vor allem im U15- und U17-Bereich – bewusst unterstützen und das soziale Miteinander in Mannschaft und Verein positiv gestalten können. Der Einstieg in die Wertebildung ist aber bereits ab E-Junioren sinnvoll.

In einem Modellprojekt von 2016 bis 2018 wurde das Konzept entwickelt, erprobt und wissenschaftlich evaluiert.

 

Werte und ihre Bedeutung für den Jugendfußball

Man sollte wissen, dass es beim Jugendfußball um weit mehr als um die 17 Regeln geht. Neben Technik, Taktik und Kondition spielen gemeinsame Werte und soziale Kompetenzen eine zentrale Rolle. So sind Teamgeist, Fairness und Respekt unverzichtbar, wenn es um den Umgang miteinander geht und darum, gemeinsam als Team auf sportliche Ziele hinzuarbeiten. Auf und neben dem Platz sind zudem soziale Kompetenzen gefragt, wie Konflikt- und Kooperationsfähigkeit. Mannschafts- und Vereinssport lebt daher davon, dass nicht nur das sportliche, sondern auch das soziale Zusammenspiel funktioniert. Die Verbindung aus beidem sorgt für mehr Spaß auf dem Platz und stellt die Weichen für den sportlichen Erfolg.

Dazu kommt, dass Fußball verbindet, dies über Unterschiede hinweg. Allein in Deutschland erreicht er täglich Millionen von Kindern und Jugendlichen aus allen gesellschaftlichen Schichten und mit unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen. Als Vereins- und Mannschaftssport ist Fußball darauf angewiesen, dass der Umgang mit dieser Vielfalt gelingt und Zusammenhalt ganz praktisch im Team gelebt wird. Das bedeutet etwa, Toleranz einzuüben und Verschiedenheit anzuerkennen, sie als bereichernd wahrzunehmen und auch ihr Potenzial zu nutzen. Dabei geht es nicht nur um kulturelle, religiöse und soziale Unterschiede, sondern auch um den Umgang mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, Stärken und Potenzialen. Denn jedes Team braucht Spieler mit verschiedenen Fähigkeiten, die sich gegenseitig ergänzen und gut zusammenarbeiten. Als Trainerin oder Trainer ist es eine Kern-Aufgabe, auf die unterschiedlichen Spielerpersönlichkeiten einzu-gehen, individuell zu motivieren und ein gutes Zusammenspiel zu fördern, ohne den es keinen Erfolg geben kann. Es heißt auch Schwächen schwächen, Stärken stärken, also das Invidium zu sehen.

Genau das macht den Mehrwert von Wertebildung für den Jugendfußball aus: Über das Lernen und Leben von Werten können gemeinsame Werte entwickelt sowie soziale Kompetenzen und ein gutes Miteinander bewusst gefördert werden. Die Grundlagen und das praktische Handwerkszeug für eine wirkungsvolle und nachhaltige Wertebildung im Jugendfußball vermittelt TeamUp!. Das DFB-Konzept lässt sich gut ins Training und in die Arbeit mit der eigenen Mannschaft integrieren. „TeamUp!“ setzt dafür auf mehreren Ebenen an und bietet verschiedene Möglichkeiten, Wertebildung in der Trainertätigkeit zu verankern.

Ein zentrales Hilfsmittel ist ein Werteplakat nach dem TeamUp!-Konzept, welches der Trainer mit der Mannschaft erarbeitet und die Werte lebt, als Mannschaft und Trainer.

 

Einflussgrößen von Aussen

Im Jugendfußball wird aber auch das Umfeld einbezogen, die Einflussgrößen von Aussen (Eltern, Zu-schauer, Schiedsrichter, Verein). Hier bitten wir Eltern und Zuschauern ebenfalls Werte zu zeigen, den Kindern und Jugendlichen Vorbild zu sein. Ja, auch Schiedsrichter machen Fehler, wer macht sie nicht? Er wird sie nicht vorsätzlich machen. Spieler*innen, Trainer, Zuschauer müssen lernen, auch mit möglichen Fehlentscheidungen zu leben. Machen Spieler*innen Fehler, machen auch sie nicht vorsätzlich, denn sie sind noch auf dem „Ausbildungsweg Fußball“. Hier werden auch Lerninhalte in Spielen gefordert, auch wenn sie im schlechtesten Fall zur Niederlage führt. Sie gehören aber auch zur fußballerischen Entwicklung.